Über das Leben von Auguste Hirsch ist nur sehr wenig bekannt. Sie kam am 28. Februar 1857 als Tochter des Handelsmanns Adolf (Adolph) Amschel und seiner Ehefrau Josephine, geborene Oppenheimer, in Frankfurt am Main zur Welt. Mit zwei Jahren verlor sie ihre Mutter. Am 8. Juni 1883 heiratete Auguste Hirsch den fast 20 Jahre älteren Bankier Hermann Hirsch. Das Paar lebte zunächst in Augsburg und bekam fünf Kinder: Paul, 1885 geboren, Josephine, 1887 geboren, Käthe Helene, 1888 geboren, Fritz, 1890 geboren, und Gertrude, 1891 geboren. Die Familie zog 1890 nach München und wohnte in der Königinstraße 13 am Englischen Garten in wohlhabenden Verhältnissen. Auch nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1892 war Auguste Hirsch finanziell abgesichert. 1913 zog sie in eine große Wohnung im zweiten Stock der Königinstraße 85.
In der NS-Zeit änderte sich das Leben der 76-jährigen Auguste Hirsch grundlegend. 1935 musste sie sich von ihrer Tochter und deren Familie verabschieden: Josephine Kronheimer und ihr Mann, der Arzt Dr. Hermann Kronheimer, emigrierten mit ihren Kindern Lisa und Paul Peter ins niederländische Den Haag. Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs gelang auch Auguste Hirsch die Flucht in die Niederlande. Sie lebte ab August 1939 zunächst in Den Haag und später bei der Familie Kronheimer in der Gabrielenstraat 22 in Arnheim. Dort starb sie am 1. April 1942 im Alter von 85 Jahren. Sie wurde auf dem jüdischen Friedhof Moscawa in Arnheim beigesetzt.
Von Auguste Hirschs fünf Kindern überlebten nur Fritz Hirsch und Käthe Emden die Shoah. Paul Hirsch, Gertrude Masser, Josephine und Hermann Kronheimer sowie die Enkel Lisa und Paul Peter Paul Kronheimer wurden in den nationalsozialistischen Vernichtungslagern ermordet. (Text Barbara Hutzelmann, Lektorat C. Fritsche)
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