Erinnerungszeichen in anderen Städten
Josef Gunzenhäuser kam am 6. Juli 1896 in Frankfurt am Main als Sohn des Großkaufmanns Julius Gunzenhäuser und seiner Ehefrau Else Amalie, geborene Schülein, zur Welt. Zwischen 1906 und 1915 besuchte er das Humanistische Gymnasium Ingolstadt. Nach dem Abitur studierte er in München und Erlangen Jura, absolvierte 1922 die Staatsprüfung und promovierte 1925 in Erlangen. Josef Gunzenhäuser war sehr sprachbegabt: Er beherrschte Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch und Türkisch. Bis 1924 war Josef Gunzenhäuser als Beamter beim Reichsausgleichsamt in München beschäftigt. 1925 eröffnete er zusammen mit seinem Onkel Benno Schülein eine Anwaltskanzlei. Noch im Jahr der „Machtübernahme“ entzogen die Nationalsozialisten Josef Gunzenhäuser am 29. August 1933 seine Zulassung als Anwalt. Nach der „Kristallnacht“ wurde er bis Februar 1939 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Noch 1941 bot Josef Gunzenhäuser Sprachkurse für Englisch und Spanisch in der Israelitischen Kultusgemeinde an. Am 6. Juni 1942 wurde er ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort wurde Josef Gunzenhäuser am 1. Juli 1942, kurz vor seinem 46. Geburtstag, ermordet. Josef Gunzenhäusers Bruder Adolf emigrierte 1933 nach Italien; sein Vater Julius Gunzenhäuser starb 1936. Else Gunzenhäuser wurde wenige Tage vor ihrem Sohn nach Theresienstadt verschleppt. Sie konnte das Ghetto im Februar 1945 durch einen Austauschtransport in die Schweiz verlassen und emigrierte von dort aus zu ihrem Sohn Adolf. (Text Anne Hepach, Lektorat C. Fritsche)
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