Irma Marianne Anna Hecht kam am 6. November 1885 als erstes Kind des Fabrikanten Gustav Hecht und seiner Frau Fri(e)da, geborene Heilbronner, in Nürnberg zur Welt. Sie wuchs gemeinsam mit ihrer sieben Jahre jüngeren Schwester Emmy auf. Kurz vor ihrem 16. Geburtstag zog Irma Hecht 1901 nach München, besuchte dort ein Gymnasium und im Anschluss die Universität. Nach dem Studium war sie wissenschaftliche Hilfskraft sowie Privatlehrerin für alte Sprachen und warb dafür im Münchner Adressbuch.
Nach Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft wurde es als Jüdin für Irma Hecht immer schwieriger, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Sie zog mehrmals um und lebte in Pensionen oder zur Untermiete in unmittelbarer Nähe zur Universität. Mehrfach kam sie im ersten Stock der Pension Atlantik in der Ohmstraße 13 unter. Anders als ihre Schwester Emmy, die 1940 mit ihrem Mann Dr. Sigmund Hecht über Liverpool nach New York floh, blieb Irma Hecht in München. Am 20. November 1941 deportierte die Gestapo sie zusammen mit rund 1.000 weiteren Jüdinnen und Juden nach Kaunas. Vier Tage später erschossen SS-Männer Irma Hecht und alle anderen Verschleppten. (Text Neumann & Kamp - Historische Projekte, Lektorat C. Fritsche)
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