Hermann Marx kam am 21. Juli 1877 als achtes von zehn Kindern von Samuel Marx und seiner Frau Margolitha, geborene Kohn, in Nördlingen zur Welt. Sein Vater betrieb ein Hopfen- und Eisengeschäft. Um die Jahrhundertwende zog die Familie nach München. Hermann Marx war zwischen 1908 und 1914 in London im Bankgewerbe tätig. 1908 heiratete er im Londoner Stadtteil St Pancras Marie Feuerstein. Bereits sechs Jahre später ließ sich das Paar wieder scheiden. Im Ersten Weltkrieg kämpfte Hermann Marx für das deutsche Kaiserreich in Rumänien. Nach Kriegsende kehrte er nach München zurück und betrieb dort eine Vertretung für Damen- und Herrenhüte, später für Schuhmodelle.
Nach Beginn der NS-Herrschaft litt Hermann Marx offenbar zunehmend unter den Maßnahmen gegen jüdische Geschäftsleute. 1938 gab er bei einer Einvernahme an, dass seine Geschäfte extrem schlecht liefen und dass er vermögenslos sei. Seit Oktober 1935 wohnte Hermann Marx in der Pilotystraße 7 (heute Franz-Josef-Strauß-Ring 4) zur Untermiete. Anders als viele seiner Familienmitglieder emigrierte er nicht – vielleicht weil er in seinem Alter kein Visum bekam oder weil er seine Heimat nicht verlassen wollte. Am 10. Juli 1940 starb Hermann Marx im Israelitischen Kranken- und Schwesternheim in der Hermann-Schmid-Straße nahe der Theresienwiese. Als Todesursache sind in der Sterbeurkunde Auszehrung und Pemphigus vermerkt, eine schwere Autoimmunkrankheit, die unbehandelt zum Tode führt. Hermann Marx wurde auf dem Neuen Israelitischen Friedhof München beigesetzt. (Text Stefan Dickas, Lektorat C. Fritsche)
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