Erinnerungszeichen in anderen Städten
Von Henriette Lipcowitz ist kaum mehr als ihre Lebensdaten überliefert. Es gibt nicht einmal ein Foto von ihr. Sie kam am 10. März 1867 zur Welt, war gebürtige Münchnerin und die Tochter des Kaufmanns Gerson Lipcowitz und seiner Ehefrau Franziska, geborene Fischer. Ihren Lebensunterhalt verdiente sich Henriette Lipcowitz als Stickerin. Sie hat nie geheiratet und keine Kinder bekommen. Zeit ihres Lebens wohnte sie zur Untermiete an zahlreichen verschiedenen Adressen in München sowie 1923 und 1929 kurzzeitig in Frankfurt und Garmisch-Partenkirchen. 1937 zog Henriette Lipcowitz für einige Monate als Untermieterin zur Familie Silber ins Erdgeschoss der Bürkleinstraße 16 (heute 20). Nach der „Kristallnacht“ am 9. November 1938 beschleunigte sich die Entrechtung der jüdischen Bevölkerung. Die NS-Führung beschloss im November 1938, die noch in Deutschland lebenden Jüdinnen und Juden zwangsweise zu konzentrieren. In München wurden jüdische Männer, Frauen und Kinder auf engstem Raum in sogenannten „Judenhäusern“ zusammengepfercht. Dabei handelte es sich meist um Häuser von jüdischen Eigentümerinnen und Eigentümern oder um Einrichtungen der Israelitischen Kultusgemeinde. Die 73-jährige Henriette Lipcowitz musste am 3. April 1940 in das Altenheim der Israelitischen Kultusgemeinde in der Kaulbachstraße 65 ziehen. Am 21. Juni 1940 starb sie an „Kreislaufschwäche“, wie es in ihrer Sterbeurkunde heißt. Ihr Grab befindet sich auf dem Neuen Israelitischen Friedhof in München. (Text Felicia Englmann, Lektorat C. Fritsche)
Die Standorterkennung ist fehlgeschlagen.
Bitte prüfen Sie die Standortfreigaben Ihres Browsers und/oder die Systemeinstellungen Ihres Gerätes.