Julius wurde am 8. Mai 1917 im niederbayerischen Veitsbuch geboren. Seine Eltern waren Barbara und Joseph Winter. 1921 kam sein jüngerer Bruder Josef zur Welt, der aber bereits 1935 starb.
Die Familie lebte längere Zeit in Augsburg und ging einem Wandergewerbe als Händler nach. Ab 1942 waren sie in München in der Perlacher Straße 123 gemeldet, wo sie ein Gartenhäuschen besaßen.
Am 8. März 1943 inhaftierte die Polizei Barbara, Joseph und Julius Winter mit vielen weiteren Sint*izze und Rom*nja aus München und Umgebung und deportierte sie fünf Tage später in das „Zigeunerlager“ im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Ihr gesamter Besitz wurde konfisziert. Im Lager litten die Häftlinge unter einer gezielten Unterernährung, katastrophaler medizinischer Betreuung und unmenschlicher Zwangsarbeit. Aufgrund unzureichender hygienischer Versorgung und fehlendem Trinkwasser breiteten sich Krankheiten schnell aus. Barbara Winter wurde schon wenige Wochen nach der Ankunft im Lager ermordet, ihr genaues Todesdatum ist nicht bekannt.
Ende Oktober 1943 wurde Julius Winter von seinem Vater getrennt. Julius Winter musste sich in der chirurgischen Abteilung des Lagers untersuchen und vermutlich auch operieren lassen. Er wurde wenig später ermordet, auch sein Todesdatum ist nicht genau bekannt. Möglicherweise war er Opfer pseudomedizinischer Versuche. Er war erst 26 Jahre alt.
Sein Vater Joseph Winter starb am 16. Juni 1945 im Lazarett von Bergen-Belsen an den Folgen der Haft. (Text Sarah Grandke/Barbara Hutzelmann)
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