Hertha Steinitz kam am 12. Februar 1892 als Tochter des Kaufmanns Ludwig Steinitz und seiner Frau Emma, geborene Kalmus, in München zur Welt. Sie wuchs mit ihrem drei Jahre jüngeren Bruder Erich Emanuel auf. Als Hertha sechs Jahre alt war, starb ihr Vater. Nach seinem Tod wurde ihre Mutter Emma Steinitz zusammen mit ihrem Schwager Georg Steinitz Teilhaberin eines Seiden- und Weißwarengeschäfts mit Damenhut- und Korsettfabrik. Die jüdische Familie wohnte seit 1907 am Marienplatz 24. Hertha Steinitz besuchte das Institut Siebert in München, die Städtische Riemerschmid'sche Handelsschule München und die Handels-Hochschule München. Dort legte sie am 9. März 1914 die Diplomkaufmannsprüfung ab.
Mit der „Machtübernahme“ der Nationalsozialisten begannen für die jüdische Familie Steinitz Verfolgung, Ausgrenzung und Enteignung. Ende 1940 wurden Hertha, Emma und Erich Steinitz aus ihrer Wohnung am Marienplatz 24 vertrieben und mussten in eine „Judenwohnung“ in der Goethestraße 74 ziehen. Dort starb Emma Steinitz am 2. April 1941 an einem Schlaganfall. Wenige Monate später deportierte die Gestapo am 20. November 1941 Hertha Steinitz und ihren Bruder Erich gemeinsam mit rund 1.000 weiteren jüdischen Münchnerinnen und Münchnern in das litauische Kaunas. SS-Truppen erschossen dort am 25. November 1941 alle Verschleppten.
(Text Barbara Hutzelmann; Lektorat C. Fritsche))
<p>Die Standorterkennung ist fehlgeschlagen.</p><p>Bitte prüfen Sie die Standortfreigaben Ihres Browsers und/oder die Systemeinstellungen Ihres Gerätes.</p>